Am 8. Dezember werde ich zusammen mit meinen 8 Geschwistern geboren. Weil ich das Geburtshindernis bin (ich wiege schon bei meiner Geburt 530 Gramm, liebe die Querlage und bin neugierig, was meine Geschwister hinter mir veranstalten), wird unsere Tierärztin tätig und holt uns in wenigen Minuten ans Licht der Welt. Dabei sind noch 2 andere nette Tierärztinnen und einige junge Damen, die entzückt von uns sind. Das kann ich natürlich weder sehen noch hören, weil alle kleinen Hunde blind und taub zur Welt kommen. Auch fehlen uns noch die Punkte, so dass wir alle Neun Nullpünktchen sind.

Nach der Geburt geht es mit unserer Mama Gemma, die auch noch nicht so richtig weiß, wie wir plötzlich aus ihrem Bauch gekommen sind, nach Hause.

Dort lernt unsere Mama uns erst einmal richtig kennen: Einer nach dem anderen wird zu ihr in die Wurfkiste gelegt und mit ihrer großen, weichen Zunge leckt sie uns alle bis wir ihren Geruch angenommen haben. Nachdem wir bei der Tierärztin schon einmal die wertvolle erste Muttermilch bekommen haben, werden wir dann ausgiebig gesäugt und können uns wunderbar an der leckeren Milch unserer Mama laben. Satt und zufrieden verbringen wir so die erste Nacht.

Mit 15 Tagen können wir alle schon gucken und hören auch, wenn die großen Hunde bellen.

Jetzt verlassen wir die Wurfkiste und laufen im ganzen Zimmer herum!

Jetzt sind wir schon 6 Wochen alt und häufig kommen nette Leute zu Besuch. Sie haben Stoff vor dem Mund. Ob sie keine Zähne haben? Danach findet immer das statt, was Barbara Corona Lüften nennt. Sie kennt das aus der Schule. Ob ihre Schüler dann wohl auch den Raum verlassen dürfen? Denn sonst wird es bestimmt ganz schön kalt.

Dann kommt das, was Barbara den Tag der Wahrheit nennt. Wir werden von unserer Tierärztin und einer anderen netten Tierärztin auf ein Fellchen gelegt. Da dürfen wir schlafen und wenn wir wieder aufwachen, freuen sich alle ganz doll. Wir sind alle beidseitig hörend, sagt Frau Gräfe. Klar, das hat Barbara schon längst gewusst. Da hätte sie sie nur mal fragen müssen.

Dann wird es allmählich ganz leer in den Welpenzimmern. Jeden Tag kommt einer von den netten Leuten und nimmt einen von uns mit. Das muss ganz toll für sie sein, denn sie haben strahlende Augen und sagen so etwas wie: Endlich ist der große Tag gekommen.

Barbara ist dann immer etwas traurig, aber wir trösten sie.

Alle sind weg...

Wann werde ich abgeholt?

Jürgen und Barbara sagen: "Dich geben wir nie wieder her!" Heißt das, ich darf hier bleiben?

DZGD

VDH/FCI